Rioja 'Seis' | Paco Garcia
0.75 L - 2023 11,86 €/Ltr.
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Paco García Seis – Ein Schluck Rioja, der alles anders macht
Die Rioja, diese trockene, flirrende Weite, in der der Sommer die Erde aufplatzen lässt und die Reben die letzten Tropfen Wasser aufsaugen wie eine Stadt, die auf ihren ersten Regen wartet. Murillo del Río Leza liegt irgendwo dazwischen – ein Ort, der in der Hitze stillsteht, während die Zeit an ihm vorbeizieht. Und genau hier wächst der Paco García Seis.
Im Glas ein leuchtendes Rubinrot mit violetten Reflexen, die an die Fassaden erinnern, wenn die Sonne untergeht und die Straßen kurz in ein rosiges Licht taucht. Kein schwerer, dichter Wein. Kein schwerfälliges Rioja-Erbe. Sondern ein Tempranillo, der aufwacht, sich streckt und der Rioja eine neue Stimme verleiht.
Die Nase öffnet sich langsam, wie eine offene Tür, die sich in der Mittagsbrise bewegt. Frische Erdbeeren, saftige Himbeeren, als hätte jemand die Schale gerade erst auf den Küchentisch gekippt. Dunklere Töne von Brombeeren mischen sich darunter, eine Ahnung von Veilchen – das Parfum einer Frau, die zu schnell verschwindet, bevor man fragen kann, wer sie war. Und dann diese Gewürze: Vanille, Zimt, ein Anflug von geröstetem Holz, der kurz aufflackert und sofort wieder vergeht.
Am Gaumen kühl und glatt, fast seidig, wie eine Fliese, die den ganzen Tag im Schatten gelegen hat. Die Tannine – jung, spürbar, aber nicht ruppig. Die Frucht bleibt frisch, lebendig, drängt sich nicht auf. Erdbeeren, die zwischen den Zähnen zergehen, ein Hauch von Süßkirsche, der sich kurz zeigt und dann verschwindet. Und dann diese feine, leise Note von Vanille, die sechs Monate im französischen Holz hinterlassen haben – nicht mehr als ein Flüstern, das bleibt, während die Stadt langsam in die Nacht abtaucht.
Der Abgang – trocken, fast salzig, wie eine Lippenlinie nach dem letzten Glas Wein. Ein Moment, der auf der Zunge bleibt und ein Versprechen ist: Mehr. Nur ein Schluck mehr.
Paco García Seis ist nicht der Wein, der die Rioja erklären will. Er ist der, der die Rioja aufweckt. Ein Wein, der nicht laut wird, der nichts erzwingt. Ein Wein, der einfach da ist, auf einem Tisch, an einem Sommerabend, in einem Haus, dessen Türen weit offenstehen – und die Luft riecht nach warmem Stein und dem ersten Regen seit Wochen.