Lugana 'I Frati' | Cà dei Frati

Cà dei Frati I Frati Lugana 2024 – Ein Echo aus der Tiefe.

Es war 1969, als Cà dei Frati mit einer Flasche Lugana die Weinkarten aufmischte. Ein Weißwein aus einer Region, die damals niemand kannte. Heute ist dieser Lugana Kult – ein flüssiges Relikt, ein Symbol für das, was Wein aus der Bedeutungslosigkeit reißen kann.

Im Glas ein helles, fast wässriges Strohgelb, das kaum auffällt und doch nicht zu übersehen ist. Es ist die Farbe von Vertrautem – wie die verblassten Vorhänge im Haus der Großeltern, durch die das Licht des Gardasees fällt.

Die Nase – sanft und verhalten, wie ein Geheimnis, das sich nicht sofort preisgibt. Zarter Apfel, fast wie ein Hauch, grüne Mandel und ein leiser Anflug von weißen Blüten, die sich auf dem Wasser spiegeln. Im Hintergrund ein feiner, mineralischer Ton, wie nasser Kalk, der in der Sommersonne dampft.

Der erste Schluck – weich, fast wachsartig, wie ein Tuch, das über eine glatte Fläche gleitet. Aromen von reifer Birne und gelbem Apfel, die sich mit einer leisen Mandelbitterkeit vermischen. Die Säure? Kaum wahrnehmbar, ein Schatten, der kurz aufblitzt und sofort wieder verschwindet. Stattdessen eine feine, cremige Textur, die sich auf der Zunge ausbreitet und sich festsetzt wie ein verblassender Gedanke.

Der Abgang – ein salziger Nachhall, als hätte man einen Stein aus dem Gardasee genommen und daran geleckt. Und da ist es wieder, dieses Gefühl, dass man mehr will. Noch ein Glas. Noch ein Moment. Noch eine Erinnerung.

Cà dei Frati I Frati Lugana 2024 – der Wein, der Lugana in den Olymp katapultierte. Ein Wein, der keine lauten Töne anschlägt, sondern durch Abwesenheit besticht. Kaum Säure, nur diese weiche, fast schwebende Struktur, die den Gardasee in einem einzigen Schluck einfängt. Ein stiller Held. Ein Mythos, der sich selbst nicht erklären muss.