Fass 3 | Alte Grafschaft

Alte Grafschaft Fass 3 – Ein Moment im Schwebezustand.

Ein Glas, das wie ein blasses Blatt im Wind wirkt. Hellgolden, fast ätherisch, als wäre das Licht darin gefangen und wollte nicht entweichen. Keine Hektik, keine aufdringliche Säure. Nur ein ruhiger Atemzug, der alles umhüllt.

In der Nase treffen sich reife Aprikosen und kühle Quitte, sanft eingefasst von einem Hauch getrockneter Kräuter. Dazwischen Holunderblüten, der leicht und flüchtig über allem schwebt. Und dann diese unerwartete Würze – Muskatnuss, warm und dezent, wie ein letzter Gruß vom Spätsommer.

Am Gaumen ist Fass 3 kühl und präzise, fast schneidend in seiner Klarheit. Die Frucht bleibt saftig, ohne ins Opulente abzudriften. Birne, gelber Apfel, wieder dieser Hauch von Pfirsich. Die Textur ist glatt, fast seidig, doch nie cremig – eher wie ein Stein, den man aus einem kühlen Flussbett hebt.

Der Abgang – trocken, leicht salzig, ein Hauch von nassem Kalkstein, der kurz aufflackert und langsam abebbt. Und da bleibt sie, diese feine Muskatwürze, die sich wie ein letzter Sonnenstrahl auf der Zunge niederlässt, gerade lang genug, um sich zu erinnern.

Alte Grafschaft Fass 3 – ein Wein, der nicht fordert, aber auch nicht vergisst. Ein leises Denkmal an die Erde, aus der er kommt. Ein Glas, das nicht spricht, sondern einfach nur da ist, schweigend und doch voller Präsenz.